Einem Eingriff an der Wirbelsäule geht meist eine lange und intensive Beschwerdephase voraus. Operiert wird erst, wenn alle konservativen Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Patientinnen und Patienten haben berechtigterweise hohe Erwartungen an eine Operation. Dank modernster Eingriffsverfahren, der Zentrumsbehandlung und den hochspezialisierten Operateuren sind die Behandlungsresultate heutzutage überdurchschnittlich. Und dennoch: In Einzelfällen braucht es eine weitere Operation.
Schmerzen im voroperierten Gebiet, ausstrahlende Beschwerden in Arme oder Beine oder neurologische Ausfälle können eine Revisionsoperation nötig machen.
Den ersten Eingriff verbessern
Halten die Beschwerden an oder treten wieder auf oder kommen gar neue dazu, braucht es einen so genannten Revisionseingriff. So wird eine Operation genannt, bei der eine voroperierte Körperregion, ein Gelenk, ein Knochen, eine Sehne oder – im Bereich der Wirbelsäule – ein Bewegungssegment, erneut operiert werden muss. Revisionseingriffe sind anspruchsvoller als Ersteingriffe. Schmerzen im voroperierten Gebiet, ausstrahlende Beschwerden in Arme oder Beine oder neurologische Ausfälle können eine Revisionsoperation nötig machen. Warnsymptome sind eine neue Schwäche oder eine Blasen- oder Mastdarmfunktionsstörung. Je nach Ursache werden dann entweder Nerven befreit, Wirbelkörper mittels Schrauben stabilisiert oder Knochen mit spezifischen Methoden nochmals zur Heilung angeregt.
Sehen Sie hier die Sendung «Gesundheitheute» zum Thema Revisionseingriffe.
Narbengewebe erschwert Operation
Zwar ist die korrekte Indikationsstellung ausschlagend für den Erfolg jeder ersten Rückenoperation, doch können die hohen Kräfte, die auf die Wirbelsäule wirken, oder eine Osteoporose zu Lockerungen zwischen den Implantaten und dem Knochen führen. Auch eine Infektion kann verhindern, dass Knochen heilen. Oft spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Eine Revisions-OP erfordert erfahrene Chirurgen, denn jeder Ersteingriff hinterlässt Narben, was einerseits das Infektionsrisiko erhöht. Andererseits wird chirurgische Präparation von Nerven und Blutgefässen durch Narbengewebe erschwert. Schädigt eine lockere Schraube den Knochen, kann eine neue, meist dickere Schraube nicht immer verankert werden. Dann muss auf den Nachbarwirbelkörper ausgewichen werden.
Trotz der technisch anspruchsvolleren Natur von Revisionseingriffen werden Beschwerden meist deutlich verbessert – wenn auch etwas geringer als nach einem gelungenen Ersteingriff.
Erfahrung des OP-Teams reduziert Risiken bei Erst-OP
Trotz der technisch anspruchsvolleren Natur von Revisionseingriffen werden Beschwerden meist deutlich verbessert – wenn auch etwas geringer als nach einem gelungenen Ersteingriff. Bei Wirbelsäulenoperationen ist neben einer guten präoperativen Abklärung daher schon beim Ersteingriff eine kritische Indikationsstellung essentiell. Zentren, die Erfahrung in der Revisionschirurgie haben, können diese auch bei der Indikation und Durchführung von Ersteingriffen nutzen.
Das Universitäre Wirbelsäulenzentrum Zürich (UWZH) ist eines der grössten Schweizer Zentren für Rückenprobleme. Es ist spezialisiert auf alle Probleme, die im Zusammenhang mit der Wirbelsäule und dem Rückenmark stehen. Direktor des interdisziplinären Zentrums ist der Wirbelsäulenspezialist Prof. Dr. Mazda Farshad, der medizinischer Spitaldirektor der Universitätsklinik Balgrist ist. Seit dem 1. Januar 2021 können Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel Neurochirurgie oder Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates den interdisziplinären Schwerpunkttitel Wirbelsäulenchirurgie erlangen. Der Titel belegt ihre Erfahrung und Kompetenz als Spezialisten im Fachgebiet.
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