Die Studie ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Radiologie und der Sportmedizin an der Universitätsklinik Balgrist. Die Forschenden haben die Kniegelenke von jungen Hochleistungs-Skisportlerinnen und -Skisportlern auf die «Distal femoral cortical irregularity» (DFCI) hin untersucht. Diese treten an typischer Stelle hinten am Oberschenkelknochen am Ursprung von Sehnen auf. Es hat sich gezeigt, dass diese
Veränderungen bei mehr als der Hälfte der Sportlerinnen und Sportler auftreten, während in einer Vergleichsgruppe deutlich weniger Personen betroffen waren. Es ist somit klar, dass diese DFCI mechanischer Herkunft sind.
«Das erfolgreiche Forschungsprojekt ist exemplarisch für die interdisziplinäre Forschungstätigkeit an der Universitätsklinik Balgrist.»
Eine DFCI wird in der Regel als Zufallsbefund in einem Knie-MRI festgestellt und bereitet häufig keine Beschwerden. Früher wurden jedoch solche Befunde häufig als Tumor fehlgedeutet. Die Erkenntnisse aus der Studie, welche im renommierten Journal «Radiology» publiziert wurde, werden die diagnostische Abklärung solcher «Pseudo-Läsionen» deutlich erleichtern. Folgeuntersuchungen und invasive Knochenbiopsien
werden künftig nicht mehr nötig sein. Das erfolgreiche Forschungsprojekt ist exemplarisch für die interdisziplinäre Forschungstätigkeit an der Universitätsklinik Balgrist. Die Forschenden identifizieren klinische Probleme am Patienten und übersetzen sie in entsprechende wissenschaftliche Fragestellungen.
Distal femoral cortical irregularity (DFCI) on Knee MRI: Increased prevalence in youth
competitive alpine skiers. Stern C, Galley J, Fröhlich S, Peterhans L, Spörri J, Sutter R.
Radiology, 2020. [Epub before print] doi:10.1148/radiol.2020192589
Kontakt für weitere Informationen
PD Dr. med. Reto Sutter, Chefarzt Radiologie
via Franziska Ingold, Leiterin Kommunikation
Universitätsklinik Balgrist
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