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Hüftarthrose (Coxarthrose)

Die Hüftarthrose (Coxarthrose) ist ein typisches Krankheitsbild, das sich mit zunehmendem Alter entwickeln kann. Die erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten unseres Hüftteams erkennen sofort die kennzeichnenden Krankheitsbilder bei Patientinnen und Patienten jedes Alters und können mögliche Entwicklungen vorhersagen.

Der Gelenkknorpel sorgt für die reibungslose und schmerzfreie Bewegung der Knochen im Gelenk und schützt die darunter liegenden Knochen vor übermässiger Kraft- oder Druckeinwirkung. Bei einer Hüftarthrose ist dieser schützende Knorpelüberzug abgenutzt, wodurch die Druckbelastung der Knochen steigt und oft Schmerzen entstehen. In der Folge verlieren die Gelenkpfanne und der Hüftkopf ihre Ursprungsformen und bilden Knochenanbauten (Osteophyten). Zudem entstehen Abriebteilchen, die Entzündungen und Schmerzen verursachen. Schätzungsweise 5 bis 10 % der Erwachsenen in Europa haben eine Hüftarthrose mit spürbaren Beschwerden.

Bild: Universitätsklinik Balgrist

Wir erkennen sofort die typischen Krankheitsbilder bei Menschen jedes Alters und können mögliche Entwicklungen vorhersagen.

Ursachen

Die häufigste Ursache der Hüftarthrose ist eine altersbedingte Abnützung des Gelenkknorpels (primäre Hüftarthrose). Verschiedene Erkrankungen oder Unfälle können jedoch die Entwicklung der Hüftarthrose beschleunigen (sekundäre Hüftarthrose). Hierzu gehören folgende angeborene, entwicklungsbedingte oder erworbene Formstörungen/Fehlstellungen:

Der Verlauf dieser Formstörungen lässt sich zudem durch gewisse Verhaltensmuster positiv beeinflussen, z. B. durch ausreichend Bewegung oder durch Vermeidung gelenkbelastender Sportarten.

Symptome

Die Symptome einer Hüftarthrose entwickeln sich oft langsam und verändern sich dann im Verlauf:

  • Schmerzen im Leistenbereich oder lateralen Hüftbereich, vor allem bei Belastung und Bewegung
  • Abnahme der Belastbarkeit in Sport und Alltag
  • morgendliche Anlaufschmerzen oder Schmerzen nach längerem Sitzen oder Liegen
  • Ruheschmerz und Bewegungseinschränkung, z. B. beim Sockenanziehen
  • Verschlechterung des Gangbildes
  • störendens Hinken

Die meisten Patientinnen und Patienten berichten über einen wellenförmigen Verlauf mit besseren und schlechteren Episoden.

Diagnose

Die klinische Verdachtsdiagnose wird durch ein Röntgenbild bestätigt. Andere bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT bzw. engl. MRI für magnetic resonance imaging) sind in der Routineuntersuchung oder zur weiteren Abklärung bei primärer Hüftarthrose nicht notwendig. Bei speziellen Fragestellungen sind solche Schnittbildverfahren aber durchaus sinnvoll. Liegen gleichzeitig auch Wirbelsäulen- oder Knieerkrankungen vor, ist eine interdisziplinäre und ganzheitliche Abklärung wichtig.

Verlauf

Die Hüftarthrosebeschwerden können von Tag zu Tag variieren. Die Symptomatik nimmt mittel- bis langfristig zu und verschlechtert die Lebensqualität der Betroffenen wesentlich.

Gradeinteilung

Die Hüftarthrose wird in 4 Stadien je nach Schweregrad eingeteilt.

GradRöntgenzeichen
0
  • unauffälliges Röntgenbild
1
  • leichte Verschmälerung des Gelenkspaltes
  • leichte Verdichtung des Knochens unterhalb des Knorpels
2
  • deutlichere Verschmälerung des Gelenkspaltes
  • Zysten im Hüftkopf und in der Gelenkpfanne
  • Entrundung des Hüftkopfes
3
  • aufgehobener Gelenkspalt
  • grosse Zysten im Hüftkopf und in der Gelenkpfanne
  • formierter Hüftkopf

Der Schweregrad der Hüftarthrose geht jedoch nicht immer mit dem Ausmass der Beschwerden einher. Das bedeutet: Auch Patientinnen und Patienten mit radiologisch leichtgradiger Arthrose können unter starken Schmerzen leiden.

Wann zur Ärztin oder zum Arzt?

Bei unklaren Leisten-, Gesäss- und Hüftschmerzen, die durch Schonung nicht in wenigen Tagen vollständig verschwinden, ist eine Abklärung bei der Hausärztin oder beim Hüftspezialisten sinnvoll.

Konservative Therapie

Die Massnahmen der konservativen Therapie haben zum Ziel, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern:

  • Belastungsreduktion bzw. Belastungsanpassung (im Sport und Alltag)
  • entzündungshemmenden Schmerzmitteln (nichtsteroidale Antirheumatika, kurz NSAR)
  • Infiltration des Hüftgelenks mit einem kristallinen Depot-Kortison
  • Physiotherapie

Die Wirkintensität und -dauer der Infiltration hält oft einige Monate an, ist aber von Person zu Person unterschiedlich. Nach langer Wirkdauer (> 3 Monate) kann eine Wiederholung sinnvoll sein. Die Infiltrationen werden unter Röntgen durch erfahrene Radiologinnen und Radiologen durchgeführt. Komplikationen und Nebenwirkungen bei Hüftgelenkinfiltrationen sind äusserst selten. Vereinzelt treten allergische Reaktionen, Gesichtsrötungen mit Hitzegefühl, vorübergehende Störungen der Blutzuckerwerte bei Diabetes, Infekte oder Blutungen auf. Nach der Infiltration des Hüftgelenks ist Laufen ohne Gehstöcke und Autofahren möglich.

In manchen Fällen ist unklar, ob der Schmerz vom Hüftgelenk selbst oder von einer anderen Lokalisation ausgeht. Positives Ansprechen auf die Infiltration kann dazu beitragen, den Schmerz zu differenzieren. Anderweitige Infiltrationen, z. B. mit Hyaluronsäure oder Platelet-Rich-Plasma (PRP, Eigenbluttherapie), sind in ihrer Wirkung und Anwendung umstritten und können alternativ zum Einsatz kommen.

Physiotherapie ist vor allem bei schmerzbedingt verspannten oder verkürzten Muskeln hilfreich und kann bei Hüftarthrose die Schmerzen lindern. Dabei kommen u. a. spezifische Rehabilitationsprogramme zum Einsatz. Bei starkem Übergewicht ist auch eine Gewichtsabnahme sinnvoll.

Operative Therapie

Die Hüftarthroskopie und die operative Korrektur von Gelenkfehlstellung ist äusserst sinnvoll bei Patientinnen und Patienten, deren Knorpelschicht im Hüftgelenk noch intakt ist. Sind bereits Abnützungserscheinungen vorhanden, gehen solche Eingriffe nicht mehr mit einer guten Prognose einher und sind darum nicht primär indiziert.

Bei ausgeschöpfter konservativer Behandlung und hohem Leidensdruck ist für die Hüftarthrose die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks die Therapie der Wahl. Die Lebensqualität wird dadurch zuverlässig und langfristig wiederhergestellt.

Die Implantation einer Hüfttotalprothese ist ein standardisierter, etablierter Eingriff und eine der erfolgreichsten Operationen der Orthopädie. Insbesondere bei der minimalinvasiven Implantation beeinflusst die Erfahrung der Hüftchirurgin oder des Hüftchirurgen das Ergebnis entscheidend.

Durch einen Knochenschnitt wird der erkrankte Hüftkopf mitsamt einem Teil des Oberschenkelhalses entnommen. Der Schaft, auf dem sich der Prothesenkopf befindet, wird dann im Oberschenkelknochen fixiert. Die Hüftpfanne im Becken wird mittels einer Fräse vergrössert, um darin die künstliche Hüftpfanne zu verankern.

Häufige Fragen

Wie kann ich einer Hüftarthrose vorbeugen?

Die wichtigste Massnahme gegen Hüftarthrose ist die Prävention in Form eines bewegungsreichen Lebens mit normalem Körpergewicht. Eine optimale Einstellung des Stoffwechsels (z. B. bei Gicht, Rheuma, Diabetes) reduziert vor allem die Entzündungsneigung im Körper. Nikotin und Alkohol sollten vermieden werden.

Im Frühstadium können Patientinnen und Patienten selbst zum Verlauf der Erkrankung und der Beschwerden beitragen. Wenig Spitzenbelastungen der Gelenke in Sport und Alltag sowie regelmässige Muskelkräftigung beeinflussen den Verlauf der Arthrose und der Schmerzen positiv. Zudem entlastet die Abnahme von Übergewicht das Gelenk. Bei sekundärer Hüftarthrose kann eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Behandlung die Entwicklung verlangsamen.

Welcher Sport bei Hüftarthrose?

Belastungsfreie Bewegungen, zum Beispiel Turnübungen für 30 Minuten pro Tag, werden bei Hüftarthrose empfohlen. Diese können die Schmerzen reduzieren. Ein Sportverbot bei Hüftarthrose besteht nicht. Stösse und Schläge auf das Gelenk provozieren jedoch Schmerzen und sollten vermieden werden, da sie Schmerzen provozieren.

Weitere hüftschonende Sportarten sind beispielsweise:

  • Schwimmen
  • Fahrradfahren
  • Wassergymnastik
  • Yoga
  • Wandern
  • Golf
  • Skilanglauf

Was bringt die Hüftprothese älteren Patientinnen und Patienten?

Laut einer Schweizer Studie hat sich die Lebensqualität bei 98 % der implantierten Personen über 80 Jahre signifikant verbessert. Zudem zeigte sich eine sehr geringe Komplikationsrate.

Welche Ernährung ist ideal bei Hüftarthrose?

Der gesunde Knorpel wird nicht durchblutet und bezieht seine Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit. Die Hüftarthrose und die dadurch entstehende Entzündung können die Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit verändern und die Ernährung des Knorpels beeinträchtigen. Bei bereits bestehendem Knorpelschaden werden unter anderem bestimmte Mengen an Glucosamin, Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Kollagen, Vitamin C, D, E, und K, Kalzium, Kupfer, Mangan, Zink und Selen benötigt.

Generell ist eine vitaminreiche und eher fleischarme Ernährung empfohlen. Fettarme Milchprodukte und ungesättigte Fette wie Olivenöl sowie ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Haferflocken, Früchte und Gemüse wie Kiwi, Erdbeeren, Broccoli und Spinat sollten bevorzugt konsumiert werden. Tierische Lebensmittel und gesättigte Fettsäuren wie Butter beeinflussen den Verlauf der Arthrose eher ungünstig.

Welche Hilfsmittel unterstützen die Therapie der Hüftarthrose?

Orthopädietechnische Hilfsmittel wie Gehstützen, Entlastungshilfen, Schuhzurichtungen, Bandagen oder Orthesen können das Hüftgelenk entlasten und gelten als mögliche konservative Massnahmen bei der Arthrosetherapie.

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Unsere Spezialisten

Prof. Dr. med. Patrick Zingg
Dr. med. Armando Hoch
Dr. med. Dimitris Dimitriou
Dr. med. Dominik Kaiser
Dr. med. Sandro Hodel

Hüftarthrose auch bei Jungen

Bei Hüftarthrose denkt man, sie betreffe nur ältere Menschen. Es gibt aber auch Junge mit einer Fehlstellung am Hüftgelenk, die zu einer frühzeitigen Hüftarthrose führen kann.

SRF-Sendung «GESUNDHEITHEUTE» mit Prof. Dr. med. Patrick Zingg.

Was hilft bei Hüftschmerzen?

Unbehandelte Formstörungen der Hüfte sind nicht nur schmerzhaft, sie können auch zu Arthrose führen. Beides kann mit einem minimalinvasiven Eingriff verhindert werden.

SRF-Sendung «GESUNDHEITHEUTE» mit Prof. Dr. Med. Patrick Zingg.